24.11.2023 - Walderlebnistage im AWO Kinderdörfel

Kinderdörfel startete im September 2023 fachlich angeleitete Natur- & Walderlebnistage in Kooperation mit Kristina Schröder von He.Du Natur Erlebnispädagogik

Ermöglicht wurde dies durch das Aktionsprogramm „Aufholen nach Corona“:

Um Kinder und Jugendliche auf dem Weg zurück in ein unbeschwertes Aufwachsen zu begleiten und sie beim Aufholen von Lernrückständen zu unterstützen, investiert die Bundesregierung zwei Milliarden Euro.

Der Wunsch nach fachlicher Begleitung kam aus dem Dörfel-Team:

„Wir wollten lieber achtsame Naturerlebnis-Reisen machen, anstatt Spielplatzausflüge!“ sagen die Projektleiterinnen Sabine Bläß und Nadine Dieter. Durch eine zweimonatige Projektbegleitung gelang eine Multiplikatorenschulung mit anschließender Verstätigung im pädagogischen Alltag!

Was hat das mit Corona zu tun?

„Draußen sein“ hat durch die Einschränkungen und Hygieneempfehlungen in der Corona-Zeit eine große Bedeutung bekommen; das Ansteckungsrisiko ist an der frischen Luft reduziert und somit versprachen Ausflüge  mehr Unbeschwertheit. Alle Gruppen des Kinderdörfels waren viel unterwegs und lernten nochmal neu zu schätzen, dass die Kita direkt am Feldrand liegt und auch der Wald fußläufig in 10 min zu erreichen ist.

Die Natur bietet zudem einen immer vorbereiteten Raum und ein buntes Angebot am Buffett der Möglichkeiten. Auch im Hinblick auf die begonnene Kitakrise und den Fachkräftemangel werden Natur-Erkundungs-Touren eine große Bedeutung bekommen.

„Draußen und Unterwegs sein“ hat auch viele positive pädagogische Effekte. Hier ein paar Beispiele:

  • Stressreduzierung / Reizminimierung für Kinder und Erwachsene
  • Kinder dürfen auch mal laut sein, sich bewegen und „ungenormte“ motorische Erfahrungen machen
  • Draußen wartet ein immer vorbereiteter pädagogischer Raum – Die Angebote finden den Menschen, der mit offenen Augen kommt
  • Es bieten sich in der Natur zahlreiche Situationen, um als pädagogische Fachkraft kindliches Verhalten und Gruppenprozesse zu beobachten und besser zu verstehen
  • Beziehung pur: Es gibt keine Störungen wie z.B. Telefone etc.
  • Im Dialog sein: Auf dem Weg von hier nach dort begegnen einem viele Sprachanlässe

Wir beobachten Veränderungen an den Kindern „nach Corona“:

Nun werden die aufgenommen, die die Welt kennengelernt haben, als viele Familien sehr isoliert waren. Wald-Exkursionen sind gut geeignet, um eine Gruppe zu stabilisieren und unterstützt bei Gruppenfindungs-prozessen (z.B. aktuell in der Eingewöhnungszeit am Anfang des Kiga-Jahres).

Da Partizipation im Kinderdörfel groß geschrieben wird, ist oft der Weg das Ziel und es steht im Vordergrund, sich gemeinsam mit den Kindern auf Entdeckungsreise zu begeben.

Doch auch unsere eigenen Grenzen sind uns hinsichtlich der Naturpädagogik bewusst geworden: z.B. Fehlt uns als Team noch naturpädagogisches Wissen + Kenntnisse darüber, was eine Gruppe im Wald darf und was nicht: Wo darf man die Wege verlassen? Welche Gefahrenquellen gibt es im Wald? Was sagt der Förster?

Leitfaden „Umweltschützer von morgen“: Kinder dürfen den Wald und die Natur überhaupt als schützenswerten Ort und kostbaren Lebensraum kennenlernen.

„Das Programm ist also super nachhaltig! Es sensibilisiert die Erwachsenen von morgen für ihre zukünftige Lebenseinstellung.“, so die Projektleitungen.